Es gibt einen Moment, der mich seit Jahren begleitet. Kein großes Ereignis, kein dramatischer Umbruch. Nur ein leiser, fast unscheinbarer Augenblick – und doch hat er etwas in mir verändert.Ich saß an einem warmen Sommertag auf einem Felsen an der Küste einer kleinen griechischen Insel. Keine Aufgaben, keine Menschen um mich, nur der leise Wind, der mir über das Gesicht fuhr. Ich spürte meine Hände auf den Oberschenkeln ruhen. Den Druck der Fußsohlen auf dem Boden. Und plötzlich war alles da. Das Zwitschern eines Vogels. Das Licht auf der Haut. Mein Herzschlag. Keine großen Gedanken – nur ein schlichtes, unüberhörbares: Ich bin da.Und in dieser Stille kam die Frage: Worauf genau warte ich eigentlich die ganze Zeit?

Im Hier und Jetzt ankommen bedeutet, aufzuhören, mich selbst zu verbessern und stattdessen anzufangen, mich zu bewohnen.
DIE VERBORGENE UNRUHE UNTER DER OBERFLÄCHE
Ich lebte lange Zeit mit einer stillen Überzeugung: Das Eigentliche beginnt irgendwann. Irgendwo. Sobald ich es „geschafft“ habe. Sobald ich genug verstanden habe, genug gereift bin, genug losgelassen habe.
Und so schob ich mich selbst vor mir her. Subtil. Mit dem leisen Versprechen, dass der richtige Moment schon noch kommen würde. Morgen. Oder übermorgen. Oder dann, wenn alles passt.
Aber dieser Moment kam nie so, wie ich ihn mir ausgemalt hatte. Stattdessen blieb ein feines Ziehen – eine unbestimmte Sehnsucht. Ich spürte sie vor allem dann, wenn ich zur Ruhe kam. Beim Einschlafen. Beim Alleinsein. In Übergängen.
Vielleicht kennst Du dieses Ziehen. Vielleicht hast auch Du Dich gefragt, was Dir fehlt – obwohl doch so vieles da ist. Vielleicht glaubst Du insgeheim, Du müsstest erst etwas erreichen, klären oder heilen, bevor Du endlich wirklich leben darfst.
Aber was, wenn das alles nur Nebel ist? Was, wenn Du längst vollständig bist – nur nicht ganz hier?
DER KÖRPER ALS TOR ZUM JETZT
Ich war oft nicht in meinem Körper. Nicht wirklich. Ich funktionierte, dachte, redete – aber ich bewohnte mich nicht.
Es gibt eine stille Kraft im einfachen Wahrnehmen. In der Schwerkraft der Füße. In der Weichheit des Bauches. In der Wärme der Hände. Wenn ich heute spüre, dass ich abdrifte – in Gedanken, Pläne, Bewertungen – lenke ich meine Aufmerksamkeit zurück. Nicht mit Druck. Eher wie eine Hand, die liebevoll auf die Schulter gelegt wird.
„Bist du in Deinen Füßen?“ – Vielleicht denkst du, was für eine absurde Frage. Aber wie oft sind wir zwar da, aber nicht anwesend?
Der Körper lügt nicht. Er ist der direkte Kanal zur Wirklichkeit. Wenn Du Deinen Körper bewusst wahrnehmen kannst, bist Du bereits mittendrin, in der Erfahrung, in Dir, im Moment.
DIE STILLE LÜGE VOM BESSEREN ZEITPUNKT
Wir leben in Geschichten. Geschichten, in denen wir irgendwann frei, angekommen, gelassen oder erleuchtet sein werden. Wir stellen Bedingungen an unser Glück: Wenn ich erst… Dann kann ich…
Aber während wir auf den perfekten Moment warten, verstreicht das Leben. Nicht theoretisch – ganz real. Jeder Atemzug, den wir im Wartezustand verbringen, ist einer, den wir nicht gespürt haben.
Ich kenne diese Lüge gut. Sie klingt vernünftig, sie wirkt spirituell, sie hat viele Gesichter. „Ich bin noch nicht so weit.“ – „Ich muss das erst noch lösen.“ – „Es fehlt noch etwas.“
Aber oft ist es gar nichts Konkretes, das fehlt. Es ist nur die Abwesenheit von Präsenz. Die Abwesenheit von Dir in Deinem eigenen Leben.
Wie finde ich zu mir selbst? – vielleicht, indem ich aufhöre zu suchen.
DIE FÜLLE IM EINFACHEN
Das, was ich am meisten suche, ist oft schon da. Nicht laut, nicht spektakulär – eher wie ein sanftes, warmes Licht, das immer brennt, auch wenn ich es übersehe.
Wenn ich im Hier und Jetzt ankomme, spüre ich eine seltsame Fülle. Nicht weil alles perfekt ist. Sondern weil ich endlich da bin, wo mein Leben geschieht. Mit allem, was dazugehört: Freude, Unsicherheit, Müdigkeit, Dankbarkeit.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Lehrerin. Ich fragte: „Und wenn ich das alles spüre – was dann?“ Sie lächelte nur und sagte: „Dann lebst Du.
Es geht nicht darum, den großen Moment zu erleben. Es geht darum, diesen Moment zu bewohnen. Und das ist genug.
WAS KOMMT, WENN WIR STILL WERDEN
Aber seien wir ehrlich: Hinter die Fassade zu blicken ist nicht immer wohltuend. Manchmal ist da Angst. Oder Traurigkeit. Oder ein altes Gefühl von Unzulänglichkeit.
Wenn ich mir erlaube, wirklich zu sein, zeigt sich oft zuerst das, was ich sonst vermeide. Unruhe. Widerstand. Selbstverurteilung. Und genau hier liegt die Einladung. Nichts davon ist falsch. Nichts davon muss entfernt oder aufgelöst werden. Es sind nur die Wächter vor dem inneren Tor.
Manchmal muss ich einfach nur sitzen bleiben. Im Körper. In der Erfahrung. Im Nicht-Weglaufen.
Und irgendwann geschieht etwas. Etwas in mir wird weich. Der innere Kampf löst sich. Und darunter liegt sie – Innere Ruhe, die nichts braucht, um da zu sein. Kein Ergebnis. Kein Sieg.
Nur ein Ja zum Jetzt.
ANWESENHEIT IST WÜRDE
Es gibt einen stillen Moment, in dem ich manchmal merke, dass ich nichts mehr beweisen muss. Niemandem. Nicht einmal mir selbst.
Wenn ich da bin – wirklich da – verliert das Außen an Macht. Ich bin nicht definiert durch das, was ich tue oder nicht tue. Ich bin nicht wertvoller, wenn ich produktiv bin. Und nicht weniger, wenn ich stille halte.
Im Hier und Jetzt ankommen bedeutet, aufzuhören, mich selbst zu verbessern – und stattdessen anzufangen, mich zu bewohnen.
Es bedeutet, mich zu würdigen, wie ich bin. Nicht, weil ich perfekt bin. Sondern weil ich bin.
DER MOMENT IST NICHT DAS ZIEL - ER IST DAS ZU HAUSE
Ich habe viele Wege ausprobiert. Viele Ideen, wie ich „besser“ oder „erfüllter“ werden könnte. Aber am tiefsten berührt haben mich immer die Augenblicke, in denen ich einfach aufhörte zu suchen.
Die Momente, in denen ich still wurde – und die Stille mich fand.
Vielleicht liegt darin die größte Freiheit: Nicht, irgendwohin zu gelangen. Sondern zu bemerken, dass ich längst angekommen bin – hier, in diesem Körper, in diesem Atem, in diesem Leben.
Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich, es gibt nichts, worauf ich noch warten müsste. Alles, was zählt, ist jetzt.
Jeff Foster
"Manchmal ist das mutigste, was wir tun können, einfach still zu bleiben und zu fühlen, dass wir da sind."
JETZT IST DER MOMENT
Worauf genau wartest Du?
Auf eine äußere Erlaubnis? Auf den besseren Tag? Auf das Gefühl, bereit zu sein?
Vielleicht wartest Du schon zu lange. Vielleicht ist genau dieser Moment der einzige, der wirklich zählt.
Nicht weil er perfekt ist. Sondern weil er lebt. Weil Du in ihm atmen kannst. Spüren kannst. Sein kannst.
*Du musst nicht alles geklärt haben, um da zu sein.*
*Du musst nicht erleuchtet sein, um würdig zu sein.*
*Du musst nicht erst fertig werden, um Dich selbst zu spüren.*
Du musst nur aufhören zu warten.
LUST TIEFER ZU GEHEN?
In meinem →Mentoringprogramm begleite ich Menschen, die bereit sind, sich selbst zu begegnen – nicht als Konzept, sondern als gelebte Erfahrung. Es geht nicht um „höher, weiter, besser“ – sondern um ehrliches Menschsein. Um Präsenz. Um die Bereitschaft, sich berühren zu lassen.
Wenn du spürst, dass diese Worte etwas in Dir anstoßen – vielleicht ist jetzt ein guter Moment.
"LIVINQ ist eine Reise zu dir selbst.Es ist ein Weg, um Klarheit, Mitgefühl und innere Stärke zu entwickeln. Es braucht keine Vorkenntnisse, nur den Wunsch, dich auf diese Entdeckungsreise einzulassen."

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Weil wir es oft nicht gelernt haben. Unser Verstand ist trainiert, in der Vergangenheit zu analysieren und in der Zukunft zu planen. Präsenz fühlt sich ungewohnt an – manchmal sogar bedrohlich. Doch sie ist wie ein Muskel: Je öfter Du ihn bewusst aktivierst, desto natürlicher wird das Sein im Jetzt.
Dann bist Du genau an der Schwelle, an der echte Veränderung beginnt. Unruhe ist nicht das Problem – sie ist das, was endlich gesehen werden will. Bleib sanft dabei. Spüre Deinen Atem, Deine Füße auf dem Boden. Präsenz bedeutet nicht, dass alles sofort ruhig wird – sondern dass Du da bist, egal, was gerade auftaucht.
Der einfachste Weg führt über den Körper. Setz Dich still hin und richte Deine Aufmerksamkeit auf ein Körperteil – z. B. Deine Hände oder Deinen Bauch. Spürst Du Wärme? Druck? Bewegung? Dieses einfache Wahrnehmen ist oft der Einstieg in tiefere Selbstverbindung. Körper bewusst wahrnehmen öffnet den Zugang zu Dir selbst.
Meist sind es nicht die äußeren Umstände, sondern innere Überzeugungen wie: „Ich bin noch nicht so weit“ oder „Ich darf erst glücklich sein, wenn…“. Solche Gedanken halten Dich im Wartemodus. Wachstum beginnt dort, wo Du aufhörst, Dich zu vertrösten – und anfängst, im Hier und Jetzt anzukommen.
Ganz im Gegenteil. Wenn Du präsent bist, berührst Du andere auf eine Weise, die keine Worte braucht. Dein Dasein hat Wirkung – nicht durch Taten, sondern durch Echtheit. Präsenz ist kein Rückzug, sondern eine Rückverbindung. Und sie ist oft das größte Geschenk, das Du der Welt machen kannst.